Gesamtfeuerwehr Steinheim und Rotes Kreuz üben gemeinsam für den Ernstfall bei der Uthoff KLS

Teilweise dröhnten am Weißen Sonntagmorgen im Osten Steinheims die Martinshörner: Die drei Abteilungen der Feuerwehr Steinheim und die Rotkreuz-Bereitschaften Steinheim und Söhnstetten hielten Hauptübung und stellten einmal mehr eine reibungslose Zusammenarbeit unter Beweis.

65 Feuerwehrleute rückten dazu mit neun Fahrzeugen an die Maybachstraße aus. Das Rote Kreuz lieferte mit dem Mannschaftswagen all die Gerätschaften an, die für einen überschaubaren Hauptverbandsplatz benötigt wurden. Noch während der Übung wurde die Helfer-vor-Ort-Gruppe zu einem medizinischen Notfall gerufen.

Ausgangslage war in den Räumen der Firma Uthoff ein Brand, der bei Schweißarbeiten an einem Wohnmobil entstanden war und massiven Rauch entwickelte. In der Folge flüchteten drei „Verletzte“ und mussten durch Feuerwehrleute unter Atemschutz ausfindig gemacht werden. Eine Person hatte sich aufs Dach geflüchtet und sollte dort durch Söhnstetter Feuerwehrleute über eine Schiebleiter gerettet werden. Doch die Florianihelfer kamen zu spät. Der Mensch hatte sich selber in Sicherheit gebracht und durch das Firmengebäude die Freiheit wiedergefunden.

Das Übungsobjekt hatte es wahrlich in sich. Es ist groß und weitläufig und liegt an einer Stichstraße. Dort gibt es zwar genug Löschwasser. Doch das könnte sich je nach Brandausdehnung schnell ändern und zu wenig sein. Also wurde aus dem Gewerbegebiet Ried über die Landesstraße eine gut hundert Meter lange Schlauchleitung ausgerollt und mittels Steckleitern ein vorhandener Zaun überwunden.

Auf dem Höhepunkt der Übung, deren Gesamtleitung in Händen von Vize-Kommandant Martin Prager lag, konnte aus zehn Strahlrohren der angenommene Brand gelöscht werden, während nebenan unter dem Dach einer Waschstraße das Rote Kreuz „Brand- und Platzwunden“ fachmännisch versorgte und zum Abtransport ins Krankenhaus vorbereitete.

An Ort und Stelle wurde vor überschaubarer Zuschauerzahl Manöverkritik gehalten und zu allererst der Familie Uthoff für die Übungsmöglichkeit und für eine Spende zugunsten der Jugendfeuerwehr gedankt. Hauptkommandant Ulrich Weiler ließ die Übung als solches Revue passieren: Zielgerichtet sei gearbeitet worden. Sämtliche Aufgaben wurden mit der gebotenen Sorgfalt, was Unfallschutz und Eigensicherung angeht, gelöst.

Kreisbrandmeister Michael Zimmermann bescheinigte der Feuerwehr Steinheim nicht nur eine prima Ausrüstung sondern auch eine dem Ernstfall sehr nahe Übung. Er riet jedoch dazu, für solch große Objekte entsprechende Einsatzpläne zu entwickeln. Das Übungsobjekt erfordere je nach Schadensereignis, dass möglichst schnell die Feuerwehr Steinheim die Unterstützung der Kameraden aus Söhnstetten und Sontheim im Stubental anfordert und von Fall zu Fall die Überlandhilfe der Feuerwehr Heidenheim (Drehleiter, Gerätewagen Atemschutz usw.) alarmieren lässt.

Bereitschaftsleiterin Rosalia Tietböhl dankte seitens des Sanitätsdienstes für gute Zusammenarbeit und erläuterte kurz, welche Art Verletzungen den drei Darstellern aufgeschminkt gewesen waren.

Beeindruckt von den gezeigten Leistungen der Sanitätskräfte wie der Feuerwehrleute zeigte sich Bürgermeister Holger Weise. Hier konnten einmal mehr die Bürger sehen, dass sie im Ernstfall schnelle Hilfe von Feuerwehr und DRK bekommen: „Da sind wir wirklich in guten Händen!“

Von Klaus-Dieter Kirschner